Auf Einladung des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV) hat sich Prof. Dr. Edgar Franke, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, am Montag dieser Woche in den Räumlichkeiten des Ricam Hospiz Zentrums in Berlin / Rudow über die guten Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung schwerstkranker und sterbender Menschen informiert. Nach der Begrüßung durch den DHPV-Vorsitzenden Prof. Dr. Winfried Hardinghaus stellte Philipp Freund, Geschäftsführer der Ricam Hospiz gGmbH, im Rahmen eines Rundgangs das mustergültige Spektrum seiner Einrichtung aus stationärem Hospiz, ambulantem Hospizdienst und Tageshospiz vor.

„Wir erleben jeden Tag, wie wertvoll die Angebote des Tageshospizes für unsere Gäste und deren An- und Zugehörige sind“, so Philipp Freund zur Bedeutung dieses besonderen Versorgungs- und Betreuungsangebotes. „Der Tag bekommt eine Struktur, die sich parallel zu Verlusterfahrungen, Schwäche und Rückzug entwickelt. Das Tageshospiz ermöglicht Teilhabe und gleichzeitig Autonomie. Es kann Vereinsamung begegnen oder ein ganzes Familiensystem stärken. Daher ist es unser Anliegen, dass diesem wichtigen Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Palliativversorgung eine übergeordnete Rahmenstruktur gegeben und eine bundesweite Etablierung unterstützt wird.“

Der Parlamentarische Staatssekretär zeigte sich begeistert: „Das Ricam Hospiz Zentrum steht beispielhaft für die integrierten Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung hierzulande, die seit der Verabschiedung des Hospiz- und Palliativgesetzes im Jahr 2015 überall weiter ausgebaut werden konnten. Trotzdem bleibt einiges zu tun, damit alle Menschen, die es am Lebensende wünschen, die nötige palliative Versorgung und hospizliche Begleitung bekommen. Dazu wird das Bundesgesundheitsministerium weiter beitragen.“

Was hierfür notwendig ist, darum ging es in einem anschließenden Gespräch mit dem Vorstand und der Geschäftsführung des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands sowie Mitarbeitenden des Ricam Hospizes. Erörtert wurden u.a. die Auswirkungen der Krankenhausreform und die Bedeutung einer umfassenden hospizlichen Begleitung und palliativen Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen. Auch die notwendige Ergänzung der Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) um die psychosoziale Berufsgruppe, die Förderung der Begleitung trauernder Menschen sowie ein jederzeit gesicherter Zugang zu Schmerzmitteln in Apotheken waren Themen des Austauschs.

„Wir freuen uns sehr, dass Prof. Dr. Edgar Franke unserer Einladung gefolgt ist“, so Hardinghaus. „Im Ergebnis unseres Gesprächs weisen wir noch einmal darauf hin, dass die Krankenhausreform die wohnortnahe stationäre Palliativversorgung nicht gefährden darf. Und vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatten um die Suizidbeihilfe möchten wir erneut betonen, dass die Verschlechterung der Pflegeversorgung Gefahr läuft, dem eilfertigen Ruf nach einer (Selbst)Entsorgung Schwerkranker durch Suizidbeihilfe Vorschub zu leisten. Für das Gegenteil müssen wir uns mit vereinten Kräften einsetzen, ist doch der weitere Ausbau der Hospiz-und Palliativversorgung unverzichtbarer Teil einer gelingenden Suizidpräventionsstrategie.“

Weitere Informationen
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV) ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.280 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.
Die Ricam Hospiz gGmbH wurde 1998 gegründet. Mittlerweile arbeiten 87 haupt- und 180 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen an drei Standorten in Berlin Neukölln. Um schwerstkranke und sterbende Menschen sowie deren An- und Zugehörige bestmöglich zu begleiten, betreibt die Ricam Hospiz gGmbH unter dem Dach der Ricam Hospiz Stiftung einen ambulanten Hospizdienst, zwei stationäre Hospize sowie das Tageshospiz im Ricam Hospiz Zentrum.

Kontakt
Angela Hörschelmann
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 82 00 758 17
Mail: a.hoerschelmann@dhpv.de
Internet: www.dhpv.de

Bernhard Schodrowski
Ricam Hospiz Zentrum
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0049 172 325 22 10
Mail: bs-presse@web.de
Internet: www.ricam-hospiz.de