Pflege zukunftsweisend gestalten – auch das ist Suizidprävention
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) fordert zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai eine Reform der gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Pflege sowie eine allgemein verbesserte palliativpflegerische Versorgung in Pflegeeinrichtungen. Das ist auch ein Beitrag zur anhaltenden Debatte rund um Suizidbeihilfe und Suizidprävention.
Berlin, 11.05.2022. „Veränderte familiäre und gesellschaftliche Strukturen, der demografische Wandel und vor allem zwei lange Jahre Pandemie haben uns die Herausforderungen in der Versorgung pflegebedürftiger Menschen sowie den enormen Stellenwert des Pflegeberufes deutlich vor Augen geführt“, so Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV.
Der 12. Mai erinnert jährlich an den Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale, eine der Begründerinnen der modernen westlichen Krankenpflege und einflussreiche Reformerin im Gesundheitswesen. „Auch heute bedarf es wieder dringender Reformen der entsprechenden gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen“, so Hardinghaus.
Wie der DHPV in einem Forderungspapier für die 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages ausführt, ist im Hinblick auf chronischen Fachkräftemangel, steigende Pflegekosten für Pflegebedürftige, hohe Belastungen für pflegende Angehörige und unzureichende Berücksichtigung von Hospizarbeit und Palliativversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen sowie in Einrichtungen der Behinderten-/Eingliederungshilfe eine umfassende Gesamtkonzeption dringend erforderlich.
Im internationalen Vergleich erfährt der Pflegeberuf in anderen Ländern eine deutlich höhere Wertschätzung und größeren monetären Anreiz als in Deutschland. Durch verbesserte Rahmenbedingungen für die Pflege kann die Attraktivität des Pflegeberufes insgesamt gesteigert werden, was wiederum mehr Menschen motiviert, im Pflegeberuf tätig zu werden.
„Das ist auch vor dem Hintergrund der Diskussionen um Suizidbeihilfe von enormer Bedeutung“, so Hardinghaus, „denn nur so kommen wir zu einer gelebten Solidarität mit pflegebedürftigen Menschen und können wirkungsvoll verhindern, dass diese Menschen über einen assistierten Suizid nachdenken oder diesen gar umzusetzen wünschen. Gute Pflege ist in diesem Sinne immer auch Suizidprävention.“
Der konkrete Handlungsbedarf wird im DHPV-Forderungspapier für die aktuelle Legislaturperiode formuliert, nachzulesen hier unter Punkt 1.
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