Zum Welthospiztag: Die Toten sprechen lassen
Am 9. Oktober ist Welthospiztag. Unter dem Motto „Leben! Bis zum Schluss.“ lassen hunderte Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen in diesem Jahr die Menschen zu Wort kommen, denen durch hospizliche Begleitung und palliative Versorgung die Angst vor Schmerzen, dem Alleinsein oder dem Gefühl, anderen eine Last zu sein, genommen werden konnte.
„‘Ich bin tot. Am Anfang meiner Krankheit hatte ich Angst, allein sterben zu müssen. Klaus vom Hospizdienst war dann aber bis zuletzt für mich da‘, das ist eines der Zitate, mit denen wir anlässlich des diesjährigen Welthospiztages die Verstorbenen zu Wort kommen lassen, d.h. die Menschen, die wir bis zum Schluss begleiten durften“, so Professor Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV).
Damit reagiert der DHPV auch im Rahmen des Welthospiztages 2021 auf die anhaltenden gesellschaftlichen Diskussionen zur Suizidbeihilfe und Sterbehilfe, die nach dem Urteil des BVerfG im Februar 2020 zum § 217 StGB, mit dem das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe für nichtig erklärt wurde, neu entflammt sind. In der Berichterstattung dominiert dabei die Darstellung des Suizids als unbedingter Ausdruck von Autonomie und Selbstbestimmung, die Angebote der Hospizarbeit und Palliativversorgung sind nach wie vor zu wenig bekannt.
Dabei setzten sich überall in Deutschland Menschen haupt- und ehrenamtlich dafür ein, schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten, genau hinzuhören und einfühlend zu begleiten.
„Wie breit wir bereits aufgestellt sind, zeigt die große Zahl an Hospiz- bzw. Palliativdiensten und -einrichtungen, die rund um den Welthospiztag am 9. Oktober die verschiedensten Veranstaltungen organisiert haben. Von Aalen bis Zwiesel, von Flensburg bis ins Allgäu, von der niederländischen bis an die polnische Grenze, überall im Land bieten unsere ehren- und hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen vor Ort Infoveranstaltungen, Ausstellungen, Lesungen, Tagungen, Kinoabende, Gottesdienste und vieles andere mehr an, um über die Hospizidee und die Möglichkeiten einer guten hospizlichen Begleitung und palliativen Versorgung zu informieren“, so Hardinghaus.
Der DHPV hat wie auch in den letzten Jahren die Einrichtungen, die unter seinem Dach organisiert sind, dabei unterstützt, diesen Tag unter einem gemeinsamen Motto zu begehen und mit interessierten Menschen ins Gespräch zu kommen.
„Unter dem Motto ‚Leben! Bis zum Schluss.‘ wollen wir auch zeigen, dass Menschen von geäußerten Suizidwünschen Abstand nehmen, wenn sie sich bei schwerer Krankheit und am Lebensende gut begleitet und versorgt wissen und nicht das Gefühl haben müssen, anderen zur Last zu fallen“, so Hardinghaus. „Und wer wüsste besser, was Hospizarbeit und Palliativversorgung als Alternative zur Suizidbeihilfe leisten können, als die Menschen, die wir begleitet haben. Die Zitate schöpfen dabei aus dem reichen Erfahrungsschatz der Hospizarbeit. Jeder und jede unserer ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden kennt diese Aussagen so oder ähnlich aus zurückliegenden Begleitungen.“
Weitere Informationen
Über diesen Link finden Sie einen Überblick über die geplanten Veranstaltungen https://bit.ly/Welthospiztag2021_Veranstaltungen
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.250 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.
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Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
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