DHPV-Ehrenpreise für verdiente Ehrenamtliche und Nachwuchsforscherinnen sowie für Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Entertainer Florian Silbereisen

In Anwesenheit von zahlreichen Gästen aus Politik, dem Gesundheitswesen, von Partnerverbänden sowie aus der Hospiz- und Palliativarbeit hat gestern der Neujahrsempfang des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV) und seiner Stiftung (DHPStiftung) stattgefunden.

Prof. Herta Däubler-Gmelin, Schirmherrin des DHPV, würdigte in ihrem Grußwort die vielen Zehntausend ehren- und hauptamtlich in der Hospizarbeit Engagierten: „Sie alle sorgen mit ihrem Einsatz für schwerstkranke und sterbende Menschen dafür, dass unser Leitspruch ‚Leben in Würde bis zuletzt‘ Wirklichkeit wird“.

Schauspieler Götz Schubert, Botschafter der DHPStiftung und der Hospizarbeit seit vielen Jahren verbunden, betonte: „Angesichts der erschreckenden Zahl von Toten, die täglich den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt zum Opfer fallen, sollten wir nie vergessen, welch kostbares Privileg es ist, den Menschen nach einem gelebten Leben, einen würdevollen Umgang mit dem Sterben zu ermöglichen.“

In ihrem Impuls „Vielfalt leben – was macht die Barenboim-Said Akademie anders?“ hob Regula Rapp, Rektorin der Barenboim-Said Akademie, die Notwendigkeit hervor, Vielfalt aktiv zu gestalten: „An der Barenboim-Said Akademie sind die jungen Musikerinnen und Musiker aus dem Nahen Osten derzeit besonders herausgefordert, aufeinander zu hören und gemeinsam zu lernen. Die Studierenden glauben an die verbindende Kraft des Musikmachens, wir sollten ihnen noch mehr Aufmerksamkeit schenken."

Weiterer Höhepunkt des Abends war die Verleihung der DHPV-Ehrenpreise an Menschen, die die Hospizidee durch ihr Wirken bereichern und voranbringen. In der Kategorie „Ehrenamtliches Engagement“ wurden Anne Christensen vom Hospiz Horn e.V. in Bremen sowie Ursula Sauerbrey vom Hospiz Bietigheim-Bissingen für ihr langjähriges und umfassendes Engagement ausgezeichnet.

Susanne Kränzle, stellvertretende Vorsitzende des DHPV, verwies in ihrer Laudatio auf die Bedeutung des Ehrenamts für die Hospizarbeit: „Die Hospizbewegung in Deutschland konnte erst durch das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement entstehen. Die Entwicklung und Verbreitung der Hospizidee wäre ohne Menschen wie Anne Christensen und Ursula Sauerbrey nicht möglich. Beide zeigen zudem, wie viele Möglichkeiten es gibt, sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit zu engagieren, sei es in der direkten Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen, in der Trauer- und Bildungsarbeit oder in der Öffentlichkeitsarbeit.“

In der Kategorie „Medien und Öffentlichkeitsarbeit“ ging der Ehrenpreis an den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff, seit 2012 Schirmherr des Kinderhospizes der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg, sowie Showmaster, Schlagersänger und Schauspieler Florian Silbereisen, der das Hospiz seit vielen Jahren nach Kräften unterstützt. Ministerpräsident Haseloff betonte in seiner Dankesrede: „Es ist mir wichtig, den Focus möglichst vieler Menschen auf einen ernsten, aber wichtigen Ort zu lenken, auf das Kinderhospiz Magdeburg der Pfeifferschen Stiftungen. Dort stehen Kinder und ihre Eltern im Mittelpunkt, die von einem unfassbar schweren Schicksal betroffen sind und Hilfe brauchen. In herausragender Weise treten Ärzte, Pfleger und Seelsorger für die Kinder ein und schaffen gemeinsam mit den Angehörigen ein Umfeld, das von Geborgenheit und Trost geprägt ist. Das zu unterstützen ist mir auch weiterhin ein großes Bedürfnis.“

Florian Silbereisen, der es sehr bedauerte, nicht persönlich anwesend sein zu können, unterstrich in seinem Videogruß wie wichtig es ihm ist, die Möglichkeiten von Hospizarbeit und Palliativversorgung im Kinder- aber auch im Erwachsenenbereich noch bekannter zu machen. „Ich weiß, dass viele Menschen davor zurückschrecken, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Es ist mir ein Anliegen, Menschen diese Ängste zu nehmen und darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, dass wir alle die Hospiz- und Palliativarbeit unterstützen.“

Der Wissenschaftspreis des DHPV ging an Dr. Laura Brand für ihre Arbeit „Abschiedsrituale im Stationären Hospiz“ sowie Dr. Lisa Stiller für ihre Untersuchung zu „Sterbeorganisationen als Communities of Care. Spirituelle Sorge in interprofessioneller Perspektive“. Prof. Sven Jennessen, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DHPV, würdigte die zwei ausgezeichneten Doktorarbeiten als Beispiele innovativer Hospizforschung, die sich theoretisch fundiert und methodisch kreativ mit Fragen des „guten“ Sterbens in Einrichtungen der Palliative Care auseinandersetzen und den Blick auf empirisch bislang unterbelichtete Aspekte hospizlicher Praxis werfen.

Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV, lud im Anschluss an die Verleihung zum Austausch über die vielfältigen Aufgaben ein, die 2025 anstehen. Das sind im Besonderen eine Überprüfung und wo notwendig Nachjustierung des Hospiz- und Palliativgesetzes, die Verbesserung der Palliativversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen, die Förderung der Trauerbegleitung sowie der weitere Einsatz für die Einführung einer dritten (psychosozialen) Berufsgruppe in der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung.

Den musikalischen Rahmen gestalteten Studierende der Barenboim-Said Akademie.

Zur Laudatio für Anne Christensen und Ursula Sauerbrey (Laudatio)

Zur Laudation für Dr. Reiner Haseloff und Florian Silbereisen (Laudatio)

Florian Silbereisen schickte seine Botschaft per Video vom Traumschiff (zum Videogruß)

BU: Preisträger*innen der DHPV-Ehrenpreise und ihre Laudator*innen, v.l.n.r.: Prof. Sven Jennessen, Susanne Kränzle, Ursula Sauerbrey, Anne Christensen, Prof. Regula Rapp, Dr. Lisa Stiller, Prof. Winfried Hardinghaus, Dr. Reiner Haseloff, Dr. Laura Brand.

Weitere Informationen

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV) ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.280 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren. Die DHPV-Ehrenpreise werden seit 2001 verliehen.

Die 2010 gegründete Deutsche Hospiz- und PalliativStiftung fördert und unterstützt zukunftsweisende Projekte in der Hospizarbeit und Palliativversorgung. Mit dem alljährlichen DHPStiftungspreis anerkennt und würdigt sie Menschen und Projekte, die zur Verbreitung der Hospizidee beitragen.

www.dhp-stiftung.de

Kontakt

Angela Hörschelmann
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Aachener Str. 5
10713 Berlin
Tel.: 030 82 00 758 17
Mail: a.hoerschelmann@dhpv.de
Internet: www.dhpv.de

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