Spiritualität - wichtige Säule der Hospizarbeit

Spiritualität ist neben den medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Aspekten eine der vier Säulen der Hospizarbeit und Palliativversorgung.

Der Begriff der Spiritualität ist in der Begleitung Sterbender von großer Bedeutung. Im Angesicht des Todes werden bei allen Beteiligten Gefühle ausgelöst und Denkprozesse angestoßen, die sich sowohl mit der Tatsache der eigenen Vergänglichkeit, als auch mit Fragen der individuellen Glaubensvorstellungen beschäftigen. Neben den Jenseitsvorstellungen der großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam suchen Menschen auch in anderen Kulturen und Glaubenssystemen, etwa in Hinduismus und Buddhismus, in esoterischen Bewegungen, in Schamanismus und Kulten, Spiritismus usw. Trost. Alle bieten geeignete Bewältigungsstrategien im Angesicht des Todes sowie eine Reihe von Übergangsriten an, die den Sterbeprozess begleiten. Hospizbegleitung ist daher nicht konfessionell oder weltanschaulich gebunden, sondern orientiert sich auch bei den spirituellen Bedürfnissen immer am sterbenden Menschen. Spiritueller Beistand im hospizlichen Sinn möchte Sterbende so bei den letzten wichtigen Fragen nach dem Sinn des Lebens, des Todes, des Sterbens und nach dem Danach unterstützen, ohne fertige Antworten zu präsentieren.

Spiritual / Existential Care interprofessionell (SpeCi)

SpeCi ist ein Modellprojekt zur Befähigung von Mitarbeitenden in Gesundheitsberufen zum kompetenten Umgang mit den spirituellen und existenziellen Anfragen von Patientinnen und Patienten, Bewohnerinnen und Bewohnern, Gästen, An- Zugehörigen. Auf der Projekt-Website gibt es alle Infos zur Qualifizierung, den Kooperationspartner und fördernden Institutionen, die wissenschaftliche Begleitforschung, die sieben Projektstandorte und aktuelle Entwicklungen.

Zum Thema „Spiritual Care geht uns alle an! – Spiritualität in der gesundheitlichen Versorgung“ hat am 13. März 2024 ein Digitaler Parlamentarischer Abend stattgefunden. Rund 250 Personen waren der Einladung des Präsidenten der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, der Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, der Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Prof. Dr. med. Claudia Bausewein sowie des Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes, Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus, gefolgt.

Es wurden ein Positionspapier und Handlungsempfehlungen zur stärkeren Implementierung von Spiritual Care im Gesundheitswesen sowie ein Schulungskonzept / Curriculum „Spiritual / Existential Care“, das sich an alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen richtet, vorgestellt.

www.speci-deutschland.de

Positionspapier SpECi

Spiritual Care - eine unterschätzte Ressource im Gesundheitswesen!
Positionspapier der Diakonie Deutschland, des Deutschen Caritasverbandes, der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands gemeinsam mit der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Berlin, den 13.03.2024

Zum Papier

Handlungsempfehlungen SpECi

Handlungsempfehlungen zur spirituellen Begleitung alter und/oder schwerstkranker Menschen
S1-Leitlinie (Delphiprozess durch ein multiprofessionelles und interdisziplinäres Gremium von Expertinnen und Experten unter Einbeziehung wissenschaftlicher Publikationen)

Zu den Empfehlungen

Flyer Curriculum SpECi

40-stündiges praxisorientiertes Curriculum für alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen

Zum Flyer